Langemark – ein Ort des Kriegsgrauens, des Todes und vor allem eines deutschen Traumas. Hier marschierten, so wird berichtet, im November 1914 ganze Regimenter aus jungen, frisch ausgehobenen Soldaten in den Tod, viele davon Studenten, und nur wenige überlebten. Heute erinnert ein höchst bemerkenswerter Friedhof Langemark-Poelkapelle, den die deutschen Korporationsverbände gestalteten, an die Korporierten, die hier zu Zehntausenden ihr Leben lassen mussten.

Sehr kritisch muß beachtet werden, daß für ein Heldenepos hier kein Platz ist. Die Nationalsozialisten hatten den Langemark-Mythos für sich vereinnahmt. Das soll hier nicht zitiert werden. Es sei hier vielmehr Raum gegeben für eine tiefe Erschütterung, auch 108 Jahre nach den tragischen und tödlichen Kreigsereignissen, und für große Trauer. Langemark gehört zum berüchtigten Ypern-Bogen, an der der deutsche Vormarsch durch Belgien im Späthernst 1914 zum Stocken kam. Dem Frontabschnitt, an dem wenig später auch erstmals Chlorgas eingesetzt werden sollte.
Langemark-Poelkapelle. Einst ein Ort des Grauens, heute ein so würdiger wie bemerkenswerter Ort der Erinnerung; indes – statt langer Worte soll in diesem Jahr hier eine Bildstrecke zu sehen sein. Ein genauerer, längerer und wissenschaftlich gestalteter Beitrag folgt im nächsten Jahr. Auch sollten sich die Studentenhistoriker darauf vorbereiten, eines Tages diesen Friedhof zu pflegen und für seine Erhaltung zu sorgen. Diese Friedensarbeit stünde jeder Studentenverbindung, über alle Dachverbände hinweg, gut zu Gesicht.

Alle Korporationverbände, dazu auch weitere studentische und bündische Gruppen und natürlich auch die Reservistenverbände ließen in Langemark-Poelkapelle eigene Gedenksteine errichten. Heute sind sie in unterschiedlich guten – oder besser: schlechtem – Zustand. Ihre Pflege und Renovierung ist eine zukünftige Aufgrabe für Studentenhistoriker.



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