Der AKSt begeht sein hundertjähriges Bestehen mit einer wissenschaftlichen Konferenz vom 10. bis 13. Oktober, zugleich 10. Europäische Studentenhistorikertagung – gehaltvoll, glanzvoll und doch voll typischer Heidelberger Studentenromantik. Die Studentengeschichte wird dabei als Teilgebiet der Universitäts- und Bildungsgeschichte im Fach Neue und Neueste Geschichte verstanden.
10. Oktober 2024
ab 19 h.s.t.: Abendliches Treffen a.d.H. e./v. T! Ghibellinia
Oliver Mohr: Joseph Anton Mittermaier als Präsident des Vorparlaments der Paulskirche
Helma Brunck: „…im Geiste als ein Volk…“ – wie die Burschenschaft Heinrich von Gagern prägte
11. Oktober 2024
11 h.s.t. Besichtigung der Ruperto-Carola Heidelberg: Karzer, Alte Aula, Universitätsmuseum
13 h.s.t. gemeinsames Essen im Studentenlokal „Zum Roten Ochsen“
15 h.s.t. FESTAKT IN DER HEILIGGEIST- KIRCHE
Festrede Prof. Dr. iur. utr. habil. Klaus-Peter Schroeder, Juristische Fakultät der Universität Heidelberg, B! Frankonia Heidelberg: Heidelberger Studentenleben am Vorabend des Ersten Weltkriegs
Grußworte; Gedenkrede und „Gaudeamus Igitur“ für Klaus Gerstein; Gebet
Musikalische Umrahmung: Dr. Harald Pfeiffer, Heidelberg
18 h.c.t. erster Teil der Tagung a.d.H. e./v. L! Zaringia
Dr. Ingo Runde, Universitätsarchiv Heidelberg: Die historischen Fotos im Studentenlokal „Zum Roten Ochsen“ und ihre Digitalisierung durch das Universitätarchiv
Dr. Stefan Greiwe: „Vom Königstuhl zum heil’gen Berges Rücken“ – zur literarischen Fiktionalisierung des Korporationslebens in Heidelberger Studentenromanen
Mag. Renate Reimann: Der Triglav – eine südslawische Korporation in Graz
Hans Wälty : Ein Manuskript aus Paul Ehingers Nachlass, posthum veröffentlicht: „Das Schweizerische Corporationswesen 1941 bis 1950“
12. Oktober 2024
9 h.m.c.t. offizieller Teil der 10. europäischen Studentenhistorikertagung a.d.H. e./w. CC der Suevia
Prof. Dr. Martin Dossmann: „Kämpfe ohne Ende?“ – Zur Streitkultur der Studentenverbindungen im 19. Jahrhundert am Beispiel Bonns zwischen 1819 und 1911
Christian Brändli: Das Paukwesen in der Schweiz
Dr. Dr. Klaus Jünemann-Neven: Die „Heidelberg Conference“ 1949 a.d.H. Sueviae Heidelberg zur Entstehung des Zentralrats der Juden in Deutschland
Univ.-Doz. Dr. Gerhard Hartmann: 1933 und die Verbandsgründungen in Österreich – die katholischen Korporationen im politischen Spannungsfeld
Dr. Christoph Frey, Zofingia: Martin Disteli – Zeichner und politischer Karikaturist im Vormärz
Prof. Dr. Reinhold Reimann: Karl Mullé, 1878 – 1952: Berühmter Sänger zur Gitarre und Betreiber eines beliebten Studenten-Cafés in Graz
12. Oktober 2024, 19 h.s.t.: G r o ß e F e s t v e r a n s t a l t u n g – a.d. Frankenhaus
Der Heidelberger Liederkranz und der Sängerkranz der Bäckerinnung Heidelberg singen Scheffel-Lieder
Festrede Dr. Harald Pfeiffer, Heidelberg: Studentisches Liedgut in Heidelberg
Dr. Gerhart Berger: Zu Ehren des AKSt-Mitgründers Fritz Ullmer, B! Frankonia Heidelberg
13. Oktober 2024
11 h.c.t.: Matinee, a.d.H. e./v. CC der Thuringia
PhDr. Dr. Gregor Gatscher-Riedl: „Biographisches Lexikon jüdisch-nationaler Korporierter“ – Werkstattbericht zur personengeschichtlichen Forschung im Korporationskontext
Stand: 27. September 2024
Rückblick auf zwei bemerkenswerte Tagungen, März und November 2021
Viel verbindet den AKSt mit Heidelberg. Nicht nur, daß Fritz Ullmer, einer unserer Gründer, hier studierte und aktiv war. Auch unsere jüngste Konferenz-Historie weist einen bemerkenswerten Heidelberg-Schwerpunkt auf, mit dem wir uns um jüdische Korporierte kümmern. Weil einer von diesen das wunderbare Lied „Ich hab‘ mein Herz in Heidelberg verloren“ komponierte, weil das einzige erhaltene und heute noch in seinem Zweck genutzte Haus einer jüdischen Verbindung in Heidelberg steht, weil hier, an der Hochschule für jüdische Studien Heidelberg, ein jüdischer Korporierter als Hochschulrabbiner lehrte, fiel unsere Wahl für das Jahr 2021 auf genau diese Stadt, als wir diese Thementagung „Jüdische Korporierte, jüdische Verbindungen“ konzipierten. Diese Tagung wurde zugleich über das Internet übertragen, von Israel bis in die Ukraine hatten wir Teilnehmer, die sich nach Heidelberg schalteten.
Bei der Hochschule für Jüdische Studien, kurz HfJS, fragten wir auch an, ob Interesse und Möglichkeit zur aktiven Teilnahme bestünden. Die Antwort war ausnehmend positiv, und der Hochschulrabbiner nahm nicht nur, ebenso wie der Rektor, persönlich teil, sondern der Rabbiner sang in einer eigens anberaumten, höchst bemerkenswerten religiösen und zugleich studentenhistorischen Zeremonie auch ein El-male-rachamim, das Jüdische Totengebet, für die von Nationalsozialisten verfolgten jüdischen Korporierten und Korporationen. Diese höchst wichtige und würdige Premiere für ein solches Gedenken fand a.d.H. e./w. CC der Suevia statt, in der dortigen Großen Kneipe, die von 1945 bis 1955 als Synagoge diente.
Im Nachgang fragte der Hochschulrabbiner der HfJS seinerseits beim AKSt an, ob unsere Studentenhistorikertagung vom März 2021 als offizielle Universitätsveranstaltung neu aufgelegt werden könne sei. Wir haben uns sehr über diese Anfrage gefreut! Die entsprechende Tagung fand im November 2021 statt, auch der Rektor nahm abermals teil, die Resonanz war großartig. Alles ist in unserem Youtube-Kanal dokumentiert. Die Gedenkveranstaltung für die jüdischen Korporierten wurde öffentlich, auf dem Grund der zerstörten Heidelberger Altstadtsynagoge unter großer Beteiligung von Korporierten in Couleur, geschützt von starken Polizeikräften, in überaus würdiger Weise wiederholt.
Bildrechte: Sigler, Peiper, Collage: Sigler. Bilder Seppel und Schwabenkneipe: Sigler. Bild Gedenken: Wilstermann.