Vom 10. bis 13. Oktober 2024 feiert der AKSt seine ersten 100 Jahre im Rahmen der 10. europäischen Studentenhistorikertagung. Natürlich geschieht dies in der Form einer wissenschaftlichen Konferenz – gehaltvoll, glanzvoll und voller Heidelberger Studentenromantik. Wir pflegen die Studentengeschichte als Teilgebiet der Universitäts- und Bildungsgeschichte im Fach Neue und Neueste Geschichte. Hier folgen nun unser Programm.
10. Oktober 2023, ab 19 h.s.t.: Abendliches Treffen a.d.H. e./v. T! Ghibellinia
Oliver Mohr: Joseph Anton Mittermaier als Präsident des Vorparlaments der Paulskirche
Helma Brunck: „…im Geiste als ein Volk…“ – wie die Burschenschaft Heinrich von Gagern prägte
11. Oktober 2023: 14 h.s.t. Besichtigungen in Heidelberg; ab 17 h.c.t. erster Teil der Tagung
Stefan Greiwe: Student in Heidelberg – zur literarischen Fiktionalisierung des Korporationslebens in Heidelberger Studentenromanen
Renate Reimann: Der Triglav – eine südslawische Korporation in Graz
Christoph Frey: Martin Disteli – Zeichner und politischer Karikaturist im Vormärz
12. Oktober 2024, 9 h.m.c.t. a.d.H. e./w. CC der Suevia: Tagung, zweiter und offizieller Teil
Prof. Dr. Matthias Asche: Zur Geschichte der Universität Heidelberg
Prof. Dr. Reinhold Reimann: Karl Mullé, 1878 – 1952: Berühmter Sänger zur Gitarre und Betreiber eines beliebten Studenten-Cafés in Graz
Peter Johannes Weber: Der Zofinger Karl Barth und die Tübinger Königsgesellschaft Roigel
Prof. Dr. Martin Dossmann: „Kämpfe ohne Ende?“ – Zur Streitkultur der Studentenverbindungen im 19. Jahrhundert am Beispiel Bonns zwischen 1819 und 1911
Christian Brändli: Das Paukwesen in der Schweiz
Univ.-Doz. Dr. Gerhard Hartmann: 1933 und die Verbandsgründungen in Österreich – Katholische Korporationen im politischen Spannungsfeld
12. Oktober 2024, 16 h.m.c.t.: Gedenkveranstaltung
12. Oktober 2024, 19 h.s.t.: Festveranstaltung — Der Heidelberger Liederkranz singt Scheffel-Lieder
Festrede von Dr. Harald Pfeiffer, Universität Heidelberg: Studentisches Liedgut in Heidelberg
13. Oktober 2024, 11 h.c.t.: Matinee
Dr. Dr. Gregor Gatscher-Riedl: Biographisches Lexikon jüdisch-nationaler Korporierter“ – Werkstättenbericht zur personengeschichtlichen Forschung im Korporationskontext
Dr. Wolfgang Nüdling: Jüdische Pennälerverbindungen bis 1933
Stand: 14. März 2024
Rückblick auf zwei bemerkenswerte Tagungen, 2021
Viel verbindet den AKSt mit Heidelberg. Nicht nur, daß Fritz Ullmer, einer unserer Gründer, hier studierte und aktiv war. Auch unsere jüngste Konferenz-Historie weist einen bemerkenswerten Heidelberg-Schwerpunkt auf. Weil das einzige erhaltene und heute noch in seinem Zweck genutzte Haus einer jüdischen Verbindung in Heidelberg steht, fiel unsere Wahl für das Jahr 2021 auf Heidelberg, als wir eine Thementagung über jüdische Korporierte und jüdische Verbindungen für März 2021 konzipierten. Diese Tagung wurde zugleich über das Internet übertragen, von Israel bis in die Ukraine hatten wir Teilnehmer.
Weil die Hochschule für Jüdische Studien, kurz HfJS, in Heidelberg ihren Sitz hat, fragten wir dort an, ob Interesse und Möglichkeit zur aktiven Teilnahme bestünden. Die Antwort war ausnehmend positiv, und der Hochschulrabbiner nahm nicht nur persönlich teil, sondern sang in einer eigens anberaumten, höchst bemerkenswerten religiösen und zugleich studentenhistorischen Zeremonie auch ein El-male-rachamim, das Jüdische Totengebet, für die von Nationalsozialisten verfolgten jüdischen Korporierten und Korporationen. Diese höchst wichtige und würdige Premiere für ein solches Gedenken fand a.d.H. e./w. CC der Suevia statt.
Im Nachgang fragte der Hochschulrabbiner der HfJS beim AKSt an, ob unsere hybrid veranstaltete Studentenhistorikertagung vom März 2021 auch als Universitätsveranstaltung durchführbar sei. Wir haben uns sehr über diese Anfrage gefreut! Die entsprechende Tagung fand im November 2021 statt, der Rektor nahm teil, die Resonanz großartig. Alles ist ausführlich bei uns dokumentiert. Die Gedenkveranstaltung für die jüdischen Korporierten wurde öffentlich, auf dem Grund der zerstörten Heidelberger Altstadtsynagoge, unter großer Beteiligung von Korporierten in Couleur, geschützt von starken Polizeikräften, in überaus würdiger Weise wiederholt.