Jahrhundertjubiläum des AKSt, Heidelberg: Unser Tagungsprogramm zum Ausdrucken

Der AKSt begeht sein hundertjähriges Bestehen mit einer wissenschaftlichen Konferenz vom 10. bis 13. Oktober, zugleich 10. Europäische Studentenhistorikertagung gehaltvoll, glanzvoll und doch voll typischer Heidelberger Studentenromantik. Die Studentengeschichte wird dabei als Teilgebiet der Universitäts- und Bildungsgeschichte im Fach Neue und Neueste Geschichte verstanden.

Oliver Mohr: Joseph Anton Mittermaier als Präsident des Vorparlaments der Paulskirche

Helma Brunck: „…im Geiste als ein Volk…“ – wie die Burschenschaft Heinrich von Gagern prägte

Heiliggeist-Kirche, Heidelberg

Grußworte; Gedenkrede und „Gaudeamus Igitur“ für Klaus Gerstein; Gebet

Dr. Ingo Runde, Universitätsarchiv Heidelberg: Die historischen Fotos im Studentenlokal „Zum Roten Ochsen“ und ihre Digitalisierung durch das Universitätarchiv

Dr. Stefan Greiwe: „Vom Königstuhl zum heil’gen Berges Rücken“ – zur literarischen Fiktionalisierung des Korporationslebens in Heidelberger Studentenromanen

Mag. Renate Reimann: Der Triglav – eine südslawische Korporation in Graz

Hans Wälty : Ein Manuskript aus Paul Ehingers Nachlass, posthum veröffentlicht: „Das Schweizerische Corporationswesen 1941 bis 1950“

Blick abwärts aus der Großen Kneipe des Heidelberger Schwabenhauses; am unteren Bildrand im Hintergrund erkennbar: die Peterskirche

Prof. Dr. Martin Dossmann: „Kämpfe ohne Ende?“ – Zur Streitkultur der Studentenverbindungen im 19. Jahrhundert am Beispiel Bonns zwischen 1819 und 1911

Christian Brändli: Das Paukwesen in der Schweiz

Dr. Dr. Klaus Jünemann-Neven: Die „Heidelberg Conference“ 1949 a.d.H. Sueviae Heidelberg zur Entstehung des Zentralrats der Juden in Deutschland

Univ.-Doz. Dr. Gerhard Hartmann: 1933 und die Verbandsgründungen in Österreich – die katholischen Korporationen im politischen Spannungsfeld

Dr. Christoph Frey, Zofingia: Martin Disteli – Zeichner und politischer Karikaturist im Vormärz    

Prof. Dr. Reinhold Reimann: Karl Mullé, 1878 – 1952: Berühmter Sänger zur Gitarre und Betreiber eines beliebten Studenten-Cafés in Graz

Das Haus der Turnerschaft Ghibellinia, einstiges Wohnpalais des berühmten Juristen Joseph Anton Mittermaier Bavariae Landshut.

Dr. Gerhart Berger: Zu Ehren des AKSt-Mitgründers Fritz Ullmer, B! Frankonia Heidelberg

PhDr. Dr. Gregor Gatscher-Riedl: „Biographisches Lexikon jüdisch-nationaler Korporierter“ – Werkstattbericht zur personengeschichtlichen Forschung im Korporationskontext

Stand: 27. September 2024

Viel verbindet den AKSt mit Heidelberg. Nicht nur, daß Fritz Ullmer, einer unserer Gründer, hier studierte und aktiv war. Auch unsere jüngste Konferenz-Historie weist einen bemerkenswerten Heidelberg-Schwerpunkt auf, mit dem wir uns um jüdische Korporierte kümmern. Weil einer von diesen das wunderbare Lied „Ich hab‘ mein Herz in Heidelberg verloren“ komponierte, weil das einzige erhaltene und heute noch in seinem Zweck genutzte Haus einer jüdischen Verbindung in Heidelberg steht, weil hier, an der Hochschule für jüdische Studien Heidelberg, ein jüdischer Korporierter als Hochschulrabbiner lehrte, fiel unsere Wahl für das Jahr 2021 auf genau diese Stadt, als wir diese Thementagung „Jüdische Korporierte, jüdische Verbindungen“ konzipierten. Diese Tagung wurde zugleich über das Internet übertragen, von Israel bis in die Ukraine hatten wir Teilnehmer, die sich nach Heidelberg schalteten.

Bei der Hochschule für Jüdische Studien, kurz HfJS, fragten wir auch an, ob Interesse und Möglichkeit zur aktiven Teilnahme bestünden. Die Antwort war ausnehmend positiv, und der Hochschulrabbiner nahm nicht nur, ebenso wie der Rektor, persönlich teil, sondern der Rabbiner sang in einer eigens anberaumten, höchst bemerkenswerten religiösen und zugleich studentenhistorischen Zeremonie auch ein El-male-rachamim, das Jüdische Totengebet, für die von Nationalsozialisten verfolgten jüdischen Korporierten und Korporationen. Diese höchst wichtige und würdige Premiere für ein solches Gedenken fand a.d.H. e./w. CC der Suevia statt, in der dortigen Großen Kneipe, die von 1945 bis 1955 als Synagoge diente.

Gedenkzeremonie des AKSt, November 2021: Hochulrabbiner Shaul Friberg von der HfJS singt das El-male-rachamim. Weit über 100 Korporierte sind in Couleur in Heidelbergs Altstadt vor dem Altar der zerstörten Synagoge versammelt. Eine bewegende Veranstaltung , von großem Ernst getragen.

Im Nachgang fragte der Hochschulrabbiner der HfJS seinerseits beim AKSt an, ob unsere Studentenhistorikertagung vom März 2021 als offizielle Universitätsveranstaltung neu aufgelegt werden könne sei. Wir haben uns sehr über diese Anfrage gefreut! Die entsprechende Tagung fand im November 2021 statt, auch der Rektor nahm abermals teil, die Resonanz war großartig. Alles ist in unserem Youtube-Kanal dokumentiert. Die Gedenkveranstaltung für die jüdischen Korporierten wurde öffentlich, auf dem Grund der zerstörten Heidelberger Altstadtsynagoge unter großer Beteiligung von Korporierten in Couleur, geschützt von starken Polizeikräften, in überaus würdiger Weise wiederholt.

Bildrechte: Sigler, Peiper, Collage: Sigler. Bilder Seppel und Schwabenkneipe: Sigler. Bild Gedenken: Wilstermann.

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