Unsere kommende Tagung in Marburg rückt näher. Die fast 500 Jahre alte Philipps-Universität wird ein zentrales Themenfeld sein. In den Karzer wollen wir auch – aber nur besuchsweise. An exzellenten wissenschaftlichen Themen mangelt es nicht. Die jüdischen Korporierten haben wir 2021 und 2022 in drei Tagungen sehr prominent bedacht – die dazugehörige Dokumentation stellen wir vor; den aktuellsten Tagungsband mit Berichten aus Rostock und Heidelberg präsentieren wir – alles in Marburg.

Festvortrag von Prof. Raimund Lang: Olympia Fulvia Morata (1526 – 1555), eine große Gelehrte der Renaissancezeit
Arndt Hobrecker: Marburger Unirektoren und ihre Verbindungen, speziell die Biografie von Prof. Franz Leonhard, posthum EM der Hasso-Nassovia – ein Beitrag zum Jubiläum 500 Jahre Philipps-Universität
Dr. Eike Alexander v. Boetticher: Werner Bergengruen – Marburger Normanne, Corpsstudent, Lyriker des verborgenen Widerstands im Dritten Reich
Andreas W. Schmitz: Die studentischen Verbindungen an den militärärztlichen Bildungseinrichtungen im Kaiserreich einst und heute: Berlin – Hamburg – Marburg
Andreas Schübeler: Zur künstlerischen Ausgestaltung der Alten Universität Marburg
Sofie Kassel: Erfahrungen jüdischer Studentinnen im Universitätsleben vor dem Ersten Weltkrieg

Michael Hacker: Vom ungeordneten Bestand zum geordneten Archiv – Entwicklung der Memorialkultur bei der Alemannia zu Bonn
Dr. Bernhard Grün: Zwischen Revolution und Rekonstitution – Kameradschaften in den Jahren des Verbots aller Verbindungen, 1933 bis 1945
Sophia Krüger: Vangionia Mainz – Studie für den Erhalt einer Verbindungstradition
Dr. Bernhard Schroeter: Gerufen von der Republik – Studenten im Freicorpseinsatz von der Novemberrevolution bis zum Versailler Vertrag
Dr. Gerd Mohnfeld: Dem Zeitgeist erlegen – 1968 und das Ende des jüdisch-paritätischen Verbindungswesens — mit Buchvorstellung: Beiträge zur Geschichte des Burschenbunds-Convents, B. C.

Die wissenschaftlichen Vorträge, das Treffen der jüdisch-paritätisch Korporierten und die Regularien unseren Arbeitskreises werden wir im Ambiente der legendären Studentenromantik ansiedeln, die Marburg unverändert umweht, so sehr der sozialistische Ungeist der ’68er Jahre auch wütete. Seine Fortsätze sind durchaus auch heute noch vorhanden, was dazu führte, daß nach klandestinen Drohungen inzwischen der Festakt für den CDA abgesagt wurde.
Geboten wird bei uns das Gegenprogramm zum tumben Sozialismus, und das ist brüderliche Liebe, feinste Vortragskunst für den Kopf, legendäre Verbindungshäuser für’s Herz, anrührende Kultur für die Seele. Als Allegorie auf das alte Marburg haben wir unter diesem Beitrag die jüngste Couleurkarte der Alsatia-Thuringia Marburg eingefügt, denn diese paritätische Verbindung im Burschenbunds-Convent lebte vom Marburger Idyll, auch nach der Shoa. Schändliche sozialistische Umtriebe, aber auch eigene Schwäche machten ihren Aktivenbetrieb ab 1973 unmöglich. Doch die Erinnerung lebt, das Marburger Idyll existiert, und wir werden ein Teil dessen sein, werden es stützen und beleben — mit frohem Gesang und praktizierter Wissenschaft gleichermaßen.
Bitte Termin für 2026 bereits jetzt in den Kalender: Tübingen, 25. bis 27. September!
Stand: 21. August 2025
